Das neue Surface Go wird vom Hersteller gross angepriesen als DAS 2-in-1-Tablet für Schüler und Studenten. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt überein und die Preisklasse ermöglicht Schülern und Studenten den Kauf eines solchen Gerätes. Aber der Preis ist nicht alles. Ich habe das Surface Go zwei Wochen mit in die Schule genommen und es auf Herz und Nieren getestet, ob es auch wirklich die Versprechen von Microsoft halten kann. Meine Erfahrungen mit dem Surface Go in der Schule könnt ihr in diesem Blog-Beitrag lesen.

Surface Go in der Schule
Grundsätzlich unterscheidet sich die Arbeitsweise jeder Schule, manche arbeiten immer noch ausschliesslich mit Papier, andere sind bereits auf die modernere Methode umgestiegen. In meiner Ausbildung als Mediamatiker gehört ein Notebook zu der Grundausstattung jedes Schülers, ob in der Schule oder in den überbetrieblichen Kursen (ÜK). Daher wurde mein Surface Go in der Schule sehr willkommen geheissen und ich erhielt sämtliche Dokumente und Skripte als PDF.
Da der Klappständer des Surface Go sehr stark angewinkelt werden kann, werden das Schreiben und das Zeichnen von Skizzen zum Kinderspiel. So kann ich meine Notizen mit dem Stift problemlos direkt in meinen Dokumenten vermerken.
Hier ein Beispiel, welches einen grossen Vorteil des «digitalen Papiers» zeigt:
Jeder kennt die Situation, wenn ein Lehrer eine Skizze oder Tabelle an die Wandtafel malt. Die Schüler sollen nun diese Tabelle möglichst genau abzeichnen. Während das Blatt der Schüler bald vollgeschrieben ist, hat der Lehrer noch genügend Platz, um seine Skizzen weiterzuführen. Das benötigt nicht nur eine Unmenge an Papier, oftmals werden die Darstellungen auch unübersichtlich und da eine Korrektur nicht möglich ist, ist die Skizze kurzerhand nicht mehr nachvollziehbar. Als Surface-Nutzer habe ich allerdings die Möglichkeit, meine Entwürfe stetig zu korrigieren und anzupassen. Um den Platz muss ich mir auch keine Gedanken mehr machen, mein Dokument kann in der Länge und Breite beliebig erweitert werden.

Ein weiterer Vorteil bringt der (separat erhältliche) Surface-Pen. Während bei herkömmlichen Notebooks mit der einfachen Touch-Funktion gearbeitet wird, habe ich den «Stift» zur Verfügung. Damit habe ich keine Probleme mehr, chemische oder mathematische Formeln aufzuzeichnen, meine Skizzen sind exakt und so einfach wie das Zeichnen auf dem Papier. Zudem kann ich individuell einstellen, in welcher Art, Weise und Farbe mein Pen zeichnet. Ebenso praktisch ist die Leuchtstift-Funktion, mit der ich wichtige Angaben in meinen Dokumenten direkt markieren kann.
Surface Go und OneNote
Ich habe in der Schule jeweils mit dem Programm OneNote von Microsoft gearbeitet. Ich empfehle allen Schülern und Studenten das Arbeiten mit OneNote. Das Surface Go und OneNote sind perfekt aufeinander abgestimmt und arbeiten einwandfrei zusammen. Meine Notizen habe ich jeweils von Hand, wie oben beschrieben, direkt während des Unterrichts gemacht. Das elektronische Schreiben oder Zeichnen von Skizzen erfordert am Anfang Geduld und Übung, vor allem die Lesbarkeit meiner Handschrift hat zu Beginn auf dem neuen Untergrund gelitten. Nach wenigen Lektionen haben sich meine Hand und meine Schreibweise allerdings bereits an die neue Umgebung gewöhnt.

Mit dem virtuellen Radierer können Fehler oder Falschdarstellungen ganz unkompliziert wieder gelöscht werden. Tabellen und Darstellungen können jederzeit erneuert oder verändert werden, ohne dabei einen Aufwand zu betreiben oder neue Dokumente anfordern zu müssen. Der Surface-Nutzer kann seine Dokumente und Unterlagen bequem auf dem Notebook abspeichern und jederzeit bearbeiten. Somit hat auch der ewige Papierkrieg endlich ein Ende, Unterrichtsunterlagen müssen weder in einem Mäppli herumgetragen noch in einem Ordner abgelegt werden. Alle Dokumente befinden sich auf einem internen Speicher und können digital verwaltet werden. Auch das Speichern auf einem UBS-Stick (achtet auf einen USB-Type-C-Anschluss, passende Sticks im Shop) oder in der Cloud ist möglich. Diese Variante ist nicht nur um einiges bequemer, sondern auch massiv platzsparend.

Durch die kleine Grösse und das leichte Gewicht des Surface Go kann dieses auch jederzeit unterwegs benutzt werden. Ob beim Lernen im Zug oder beim Arbeiten im Bus: Durch die Tablet-Funktion, bei der die Tastatur nach hinten geklappt wird, lässt sich das Bedienen noch einmal vereinfachen und benötigt keine zusätzliche Arbeitsfläche. Der Surface Pen ist auch hier wieder ein sehr wertvolles Feature, weil es einfach sehr angenehm ist, mit diesem Stift das Notebook zu bedienen.
Lohnt sich der Kauf?
Kommen wir nun zu den wichtigen Fragen, welche ausschlaggebend für den Kauf eines Surface Go sind. Ist der Akku gut? Ist es handlich? Wie ist die Tastatur?
Was den Akku betrifft, hatte ich am Anfang meine Bedenken, ob das Notebook den ganzen Tag durchhalten würde. Ich wurde aber positiv überrascht und nach fünf Schullektionen zeigte mein Surface Go noch immer einen Akkustand von über 65 % an, das trotz Dauerbetrieb. Nach einem ganzen Schultag hatte das Notebook noch etwa 25 % Akku und so surfte ich sogar auf meinem Heimweg noch im Internet.
Die (separat erhältliche) Tastatur ist ein Fall für sich. Sie ist sehr kompakt und sauber verarbeitet. Das Trackpad überzeugt mich sehr und ich würde sagen, dass dieses mit dem Trackpad von Apples MacBooks mithalten kann, denn die Grösse ist optimal im Verhältnis zu der Tastatur – es fühlt sich sehr gut an, und Verzögerungen sind überhaupt keine spürbar. Mit dem Schreiben hatte ich meine anfänglichen Schwierigkeiten, da die Tastatur doch recht klein ist und kurze Tastenanschläge hat. Daher könnte das Schreiben auf dem Surface Go für Personen mit grossen Händen schon eher umständlich werden. Für mich war die Tastatur zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch konnte ich darauf bald schnell und praktisch fehlerfrei schreiben.

Fazit
Das Surface Go hat meine Erwartungen zwar nicht übertroffen, aber dennoch definitiv erfüllt. Mit diesem Gerät lässt es sich gut arbeiten und ist auch für den Gebrauch in der Freizeit super geeignet. Einfache Programme wie Word oder Excel laufen sehr flüssig. Auch das Surfen im Internet geht ohne Probleme. Bei Programmen wie Photoshop und AfterEffects (die man theoretisch installieren kann, wenn man vom auf dem Gerät standardmässig laufenden Windows S auf Windows 10 Home wechselt) stösst das Gerät jedoch an seine Grenzen. Zwar lässt es sich dennoch mit Hochleistungsprogrammen arbeiten, aber man benötigt dafür definitiv etwas mehr Geduld. Vom Zocken am Surface Go rate ich ab, allerdings wurde dieses Gerät auch nicht auf solche Aktivitäten ausgelegt.
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